Weihnachtszeit ist Spendenzeit. Das Geld sitzt etwas lockerer, man blickt auf die letzten Monate zurück und möchte zum Jahresende noch etwas Gutes tun. Tatsächlich plant jeder Dritte zu Weihnachten eine Spende ein – kein Wunder, dass in nur einem Monat rund ein Drittel des gesamten jährliches Spendenvolumens generiert wird.
Grund genug, ein paar Tipps zu beherzigen, denn die Konkurrenz – und damit die Gefahr, mit seinem Spendenaufruf nicht gehört zu werden – ist groß.
_Du hast keine Zeit für lange Texte? Am Ende gibt es eine Zusammenfassung. Du willst an einem unserer kostenlosen Webinare zum Thema Weihnachtsfundraising mit betterplace.org teilnehmen? Hier geht’s zu den Terminen. _
Das Timing.
Mach Dir genaue Gedanken, zu welchem Zeitpunkt und wie oft Du Deine Unterstützer anschreiben möchtest. Dafür lohnt es sich, einen konkreten Zeitplan zu erstellen. Bei betterplace.org stellen wir z. B. fest, dass am Wochenende tendenziell weniger gespendet wird. Gut dagegen sind natürlich die Tage unmittelbar vor dem 24. Dezember.
Pro-Tipp : Auch die Tage nach Weihnachten sind wichtige Spendentage – insbesondere die letzten Tage des Jahres haben es in sich. Einerseits ist die “Konkurrenz” deutlich geringer. Andererseits wurden viele Geldgeschenke gemacht, und man hat mehr Zeit und Ruhe als in der Vorweihnachtszeit. Zuletzt steht auch noch die Steuererklärung an, über die Spenden bis zum 31.12. geltend gemacht werden können. Bereite für diese Tage am besten geplante Beiträge bei Facebook oder Texte für den Newsletter vor, damit Du Dich in diesen Tagen ebenfalls zurücklehnen kannst.
Auffallen.
Im Dezember ist Hochbetrieb auf dem Spendenmarkt. Alle Organisationen nutzen die Spendenbereitschaft, um mit ihren Anliegen an die Öffentlichkeit zu gehen und um Spenden zu bitten. Wer hier gehört werden will, muss also auffallen.
[caption id=”attachment_11356” align=”alignleft” width=”404”] Weihnachtspapier von Oxfam Deutschland[/caption]
Auch offline gibt es viele Möglichkeiten. Wer auf die klassische Postwurfsendung nicht verzichten möchte, sollte Briefumschläge und -papier in einer Weise gestalten, die neugierig macht und sich von anderen abhebt.
Das kann sowohl inhaltlich sein – durch eine besonders kreative Weihnachtskampagne – oder optisch, indem die klassischen Kanäle neu genutzt werden. Mit Mailings, die ins Auge springen , mit Posts, die zum Mitmachen und Teilen animieren, und mit kreativen Newsletter- Betreffzeilen , damit der Spendenaufruf nicht ungeöffnet im digitalen Papierkorb landet. Achte darauf, dass dieser kurz und knapp ist, motiviert und neugierig macht (“Ändere Dich!” (PETA Deutschland) statt “Unsere Newsletter-Themen im Dezember: Weihnachtsbacken mit Evelyn Mustermann”).
Konkret und persönlich bitten.
Versuche bei Deinem Spendenaufruf einen Bezug zum Spender herzustellen und nutze dafür Fotos und Geschichten. Mache auch deutlich, was der Anlass Deiner Bitte ist. Gibt es ein konkretes Ziel oder vielleicht einen Notfall?
Wichtig ist, dass Du stets verdeutlichst, was durch die eine Spende erreicht werden kann. So vermittelst Du das wichtige Gefühl, tatsächlich einen Unterschied machen zu können. Konkrete Infos helfen hierbei mehr als die großen Zahlen. “Mit 50 Euro kannst Du einem Menschen in der Kälte eine Winterjacke schenken“ als „Ihre Spende hilft den 5000 Obdachlosen in Berlin”.
Tipps
Sei genau! Sag was die Spenden bewirken und wie sie eingesetzt werden.
Sei präzise! Nicht mehr als eine Aufforderung.
Sei knapp! Keine zu langen Mails oder Briefe.
Sei transparent!
Segmentieren.
Der Erfolg des Weihnachtsfundraisings steht und fällt mit Deinem Verteiler. Sich die Zeit zu nehmen, Deine Spender und Unterstützer genau anzuschauen und in verschiedene Gruppen zu unterteilen, lohnt sich daher unbedingt. So sollte sich die Ansprache eines bisherigen Einzelspenders von der des langjährigen Unterstützers unterscheiden. Ein potentieller Großspender erhält eine andere Aufforderung als der Student, der Dich jährlich zu Weihnachten mit 10 Euro unterstützt.
Bilde also bestenfalls Cluster aus Deinem Netzwerk und beantworte Dir vor dem Versand folgende Fragen:
Was will ich mit den einzelnen Anschreiben bewirken?
Welcher Aufruf passt zu welchem Unterstützer?
Zu welchem Zeitpunkt und in welcher Tonalität schreibe ich wen an?
Was ist mein konkreter Kommunikationsanlass?
Welche Kanäle will ich jeweils nutzen?
[caption id=”attachment_11366” align=”alignleft” width=”300”] Spendenformular auf der Homepage von Über den Tellerrand kochen e.V.[/caption]
Die Kanäle.
Ob Website, Post, Tweet, Newsletter, Anruf oder Postsendung – die Wahl des richtigen Kanals kann für den Erfolg des Fundraisings ausschlaggebend sein. Stelle dabei unbedingt sicher, dass Du immer einen klaren Spendenaufruf integrierst und direkt eine Spendenmöglichkeit anbietest. Lange Klickwege nehmen nur die wenigsten in Kauf. Stelle also auch sicher, dass Dein Spendenformular auf der Homepage optimal eingebunden ist.
Visualisiere.
Ein guter Spendenaufruf wird von einer Geschichte getragen. Überlege Dir, welche Story aus Deinem Projekt Du zu Weihnachten erzählen möchtest und ermögliche dem Spender dadurch einen ganz anderen Zugang, als es die allgemeine Bitte um Spenden schafft. Wichtig dabei: Arbeite mit Visualisierungen. Nutze Fotos oder kurze Videos, um die Geschichte zu untermalen, arbeite auf Deiner Homepage mit Buttons, Bannern oder Fotogalerien.
Du willst mehr über Storytelling lernen? Dann schau Dir doch unser Tutorial an.
Nutze den GivingTuesday
Am 29. November ist es soweit. Deutschland feiert zum zweiten Mal den Aktionstag GivingTuesday. Nimm den Tag als Startschuss für Deine Weihnachtskampagne und verbreite diese mit dem Hashtag #GivingTuesday. Du brauchst mehr Infos? Dann geht’s hier entlang.
Denke Unternehmen mit.
Auch Unternehmen möchten sich zu Weihnachten engagieren. Es ist also ein guter Anlass, aktiv zu werden und seine Arbeit und seine Projekte vorzustellen. Auf betterplace.org bieten z.B. die Möglichkeit sogenannte Verdopplungsaktionen durchzuführen. Bis eine bestimmte Summe erreicht ist, wird dabei jede Spende von einem Unternehmen verdoppelt.
Bedanke Dich
Und zwar richtig! Sei also schnell und persönlich und vermeide Standardtexte. Es muss auch nicht immer schriftlich sein. Vielleicht drehst Du ein kleines Video für Deine Spender, das Du per Mail verschicken kannst? Überlege auch, ob Du öffentlich dankst (z. B. auf der Homepage) und behalte das nicht nur Deinen Großspendern vor. Um Spender zu binden, lohnt es sich auch, den Dank zu einer Einladung auszuweiten. Vielleicht veranstaltet Ihr ja einen Neujahrsempfang?
Tipp: Nutze auch die Möglichkeit bei betterplace.org, jedem Spender persönlich zu danken. Du findest die Option in Deinem Administrationsbereich im Transaktionsprotokoll.
Zusammengefasst: Sieben Tipps für Dein Weihnachtsfundraising
Erzähle zu Weihnachten eine Geschichte aus Deinem Projekt.
Entwickle eine kreative Idee für die Bitte um Spenden.
Visualisiere Deine Geschichte (Fotos, Videos) und nutze Banner & Buttons.
Integriere gut sichtbar eine Online-Spendenfunktion auf Deiner Website.
Lege Deine Fundraisingkanäle fest (E-Mail, Social Media, Webseite, Offline etc.).
Erarbeite einen Zeitplan für die Ansprache der Interessenten und Unterstützer und beziehe diesen auf Deine Fundraisingkanäle.
Denke Dir passende Formen der Danksagung aus (z. B. kurze Videos oder persönliche Mails).
Du willst noch mehr über Fundraising lesen? Dann schau Dir mal unser Handbuch an!
Du findest Fundraising spannend, willst aber nicht noch mehr lesen? Dann sind unsere Online-Helden Tutorials genau das Richtige für Dich!